"Opa, endlich habe ich dich gefunden“. Das waren die ersten Worte von Elena Balashowa, als sie das erste Mal an einem der Massengräber des sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhofes in Bergen-Belsen / Hörsten stand.
В этом материале Петер Ваннингер рассказывает, как он вместе с женой Аллой и другими членами товарищества мемориала Берген-Бельзен помогают сохранять мемориал советским военнопленным, где покоятся около 20 тыс. погибших. Они содействуют родственникам павших из стран бывшего Советского Союза в розыске своих родных и посещении захоронений.
In der Lüneburger Heide errichtete die Wehrmacht seit 1941 drei Kriegsgefangenenlager ausschließlich für sowjetische Kriegsgefangener.
Seit August 1941 grassierte im Stammlager (Stalag) Bergen-Belsen die Ruhr. Im Winter 1941/42 kam es wegen völlig unzureichender Ernährung und mangelnden hygienischen Verhältnisse zu einem Massensterben, hinzu kam eine Fleckfieberepidemie.
Bis zum Frühjahr 1942 starben ca. 14.000 sowjetische Kriegsgefangene, die in einiger Entfernung vom Lager auf einem Friedhof zuerst in Einzelgräbern und später in Massengräbern bestattet wurden. 1943 wurde das Stalag aufgelöst und Teile des Lagers an die SS übergeben, die hier das Austauschlager Bergen-Belsen errichtete. Die nördliche Lagerhälfte mit dem Kriegsgefangenenlazarett wurde vom Stalag Fallingbostel übernommen.
Weiterhin unter Wehrmachtsverwaltung, wurde es zentrales Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene aus der Region. Im Januar 1945 wurden alle Lagerinsassen in andere Kriegsgefangenenlager verlegt. Mindestens 19.580 sowjetische Kriegsgefangene, die zwischen 1941 und 1945 im Lager Bergen-Belsen starben, ruhen auf dem Friedhof Hörsten.
Meine Frau Alla und ich arbeiten seit einigen Jahren ehrenamtlich in der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen, die mit ihren 110 Mitgliedern die Arbeit der Gedenkstätte Bergen Belsen als Ort der Mahnung unterstützt. Seit 2008 widmen wir uns Hinterbliebenen aus der ehemaligen Sowjetunion, die die Kriegsgefangenenfriedhöfe in der Lüneburger Heide besuchen.
Elena Balashova auf dem Kriegsgefanfgenenfriedhof Bergen Belsen/Hörsten
Wir betreuen sie persönlich und begleiten sie auf den Friedhöfen. Zudem helfen wir bei der Schicksalklärung, wobei hier die Anfragen online kommen. So konnte meine Frau, die selbst aus Russland stammt, bereits über 400 Familien helfen, Hinweise auf ihre in der Kriegsgefangenschaft verstorbenen Väter, Großväter, Urgroßväter, Onkel zu bekommen. Bei den eingehenden Anfragen ergänzen wir uns: Meine Frau übernimmt den russischen Part, ich den deutschen Part. Viele Hinterbliebene nehmen die Fahrt nach Deutschland auf sich.
In den vergangenen Jahren haben wir sie zahlreich an den Gräbern trauern gesehen. Beispielsweise eine Tochter, die noch nie im Ausland war und ihr ganzes erspartes Geld für den Besuch auf dem Friedhof investiert hat, um einmal nur das Grab ihres Vaters zu sehen. Oder eine Familie, die mit drei Generationen den Friedhof besuchte, Gedichte und Gebete gesprochen hat.
Hinterbliebene aus Kasachstan brachten eine Gedenktafel mit Portrait mit. Aus den Augen des abgebildeten jungen Mannes liefen plötzlich Tränen. Ich weiß, es hört sich unglaublich an.
Bild 3 zeigt das weinende Portrait. An dem regnerischen Tag sind genau 2 Wassertropfen auf die Augen des Portraits gefallen. Es sieht aus, als wenn das Gesicht weint.
Wir haben mit Familien auf dem Friedhof gegessen und getrunken, denn es ist ein alter russischer Brauch, gemeinsam mit dem Verstorbenen zu essen und zu trinken. Ich könnte unzählige Erlebnisse aufzählen. Es haben sich aber auch einige feste Freundschaften entwickelt. So besuchen wir uns gegenseitig.
Ich habe Russland von Westen nach Osten und von Norden nach Süden bereist, Blumen am ewigen Feuer niedergelegt, Gedenkstätten des großen Vaterländischen Krieges besucht und Interviews im russischen TV gegeben. Wir haben Dörfer besucht, in denen verstorbene Kriegsgefangene gelebt hatten.
Auf allen unseren Reisen in Russland habe ich nur nette, hilfsbereite, großzügige und liebevolle Menschen erlebt. Und ich habe Trinksprüche gelernt, die, in der Tat, manchmal recht lang sein können. Wir haben auch zu fast allen anderen, denen wir bereits vor Jahren geholfen haben, immer noch Kontakt.
Hoffen wir gemeinsam auf ein friedvolles Miteinander, denn für viele Menschen in Russland ist der Krieg noch nicht zu Ende. Der Soldat ist nach Hause gekommen, sagt man in Russland, wenn man den Todesort oder die Grabstätte des Verstorbenen gefunden und die Familie informiert hat. Manche werden nie nach Hause kommen.
Viele Tränen wurden auf der verheerten, gebrandschatzten, mit Blut und Schweiß getränkten Sowjeterde vergossen. Wir arbeiten und kämpfen dafür, das so etwas nie wieder geschieht.
Nie wieder Krieg! Frieden mit Russland!